Am 11. März 2020 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Covid-19 zur weltweiten Pandemie erklärt. Unser Alltag und auch der damit verbundene Umgang mit der schönsten Nebensache der Welt hat sich seitdem stark verändert, aber was wäre wenn es niemals dazu gekommen wäre?
Seit nun mehr über acht Monaten leben wir inmitten einer Pandemie, welche den Alltag für viele Menschen mitunter stark beeinflusst.
In vielen Branchen wurde von heute auf morgen Homeoffice zur Realität und der Begriff „systemrelevant“ bekam eine für einige merkwürdige Bedeutung.
Während Frisöre noch Haare schneiden dürfen, werden keine neuen Tattoos gestochen und nicht notwendige Operationen verschoben. Der Ball und damit der Rubel rollt in der Bundesliga, aber auch international weiterhin beziehungsweise wieder, wenn auch unter anderen Bedingungen.
Bereits am 31. Dezember 2019 wurde in Wuhan (China) der Ausbruch einer noch namenlosen Lungenerkrankung registriert und inzwischen steht mindestens ein Impfstoff in näherer Zukunft, wobei wir hier nur von wenigen Monaten sprechen, vor der Einführung.
Hat man zu spät reagiert? Die Krankheit unterschätzt? Oder möchte man gar sagen, dass man sie jetzt überschätzt?
Weltweit sind – Stand 17. November 2020 – 1 320 148 an Covid-19 oder den Folgen der Erkrankung verstorben. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 starben laut UN 770 000 Menschen an Aids und trotzdem würde wohl niemand auf die Idee kommen mit einhundert zufällig ausgesuchten Menschen ungeschützten Geschlechtsverkehr zu haben. Weswegen herrscht dann in vielen Bereichen der „deutschen Gesellschaft“ eine solche Missgunst gegenüber den Vorkehrungen der Gesellschaft? Vielerorts wird „denen da oben“ unterstellt, dass die Pandemie künstlich erschaffen oder aufgebauscht wurde, aber was ist der Zweck?
Würde es Covid-19 nicht geben, würden am Samstag wieder zahlreiche Fanbusse RB Leipzig Fans nach Frankfurt bringen. Ausgelassene Stimmung an Raststätten, singende Fans im Stadion und hoffentlich gut gelaunte und feiernde Leipzig-Fans nach Abpfiff des Spiels.
Doch diesen Samstag heißt es wieder TV statt Stadion. Ur-Krostizer statt Krombacher. Pommes aus dem heimischen Backoffen statt vom Stadion-Kiosk.
4,5 Stunden über die A71 (oder A4 und A5) und rein in den Deutsche Bank Park. Nachdem am 19. September noch 6 500 Zuschauer in die umbenannte Spielstätte der Eintracht durften, finden die Spiele dort inzwischen auch ohne Zuschauer und damit ohne Stimmung statt. Der ominöse, aber wissenschaftlich nicht belegbare Heimvorteil wird hierdurch gesenkt.
Bei Frankfurt fällt Amin Younes, nachdem er positiv auf Covid-19 getestet wurde, aus. Ohne Covid-19 würde es diesen positiven Test nicht geben und Younes könnte spielen. Bisher stand der gebürtige Düsseldorfer in dieser Bundesligasaison für 139 Minuten auf dem Rasen und sammelte hierbei eine gelbe Karte. Eine gelbe Karte holte sich Benjamin Henrichs im letzten Bundesligaspiel auch ab, wobei der leihweise Neuzugang aus Monaco bereits auf 344 Spielminuten in der Liga kommt.
Generell konnten die (temporären) Neuzugänge bisher überwiegend überzeugen. Nur Alexander Sørloth braucht offensichtlich noch etwas Zeit, aber viele der jetzigen Stammkräfte, benötigten diese, als sie nach Leipzig kamen. Doch auch ohne den „Werner-Ersatz“ stellt Leipzig (mit Dortmund) die zweitbeste Offensive, wobei Angeliño als linker Verteidiger der beste Torschütze ist. Yussuf Poulsen, den viele nach der letzten, eher schwächeren Saison bereits abgeschrieben hatten, konnte seine Torgefahr ausbauen. Im Schnitt benötigt er derzeit rund 161 Minuten pro Tor in der höchsten deutschen Liga (Vergleich zur letzten Saison: 243 Minuten pro Torerfolg). Nicht nur Poulsen scheint vom Abgang von Timo Werner zu profitieren. Neben den Dänen fand auch Emil Forsberg zur alten Stärke zurück und konnte bereits vier Torbeteiligungen verzeichnen.
Was wäre also wenn Werner nicht gewechselt wäre? Immerhin war der deutsche Nationalspieler in der vergangenen Spielzeit an 47 der 102 RasenBallsport-Tore beteiligt und hatte damit einen ähnlichen Stellenwert wie Lewandowski bei Bayern München (65 von 159 Toren), wobei Timo Werner über 500 Minuten weniger spielte (auch bedingt durch das frühere Ausscheiden aus den Wettbewerben).
Das größere „Was wäre wenn“ ist für Fans von RasenBallsport Leipzig damit wohl nicht, was die Fußballwelt ohne Covid-19 wäre, sondern was der Verein ohne beispielsweise Angeliño derzeit wäre.
Neben der Frage, inwieweit – besonders moralisch – die Fortführung des Spielbetriebs vertretbar ist, kann man sich auch fragen, wer den ganzen Spaß bezahlt. Regelmäßige Tests, sinkende Einnahmen durch fehlende Zuschauer und sicherlich können sich einige Fans inzwischen (durch beispielsweise Kurzarbeit) die Kosten für Merchandise nicht mehr unbedingt leisten. Umsowichtiger scheint es zu sein, dass neue Geldquellen entdeckt werden, aber das ist wieder ein anderes Thema…
Für Leipzig. Für RB. Für rot-weiße Fankultur.
Quellen:
WHO
ZDF
Sportbuzzer
Transfermarkt.de
Ich finde, das die Mannschaft und nicht nur YP und EF ohne Werner aufblüht. Wie es langfristig wird, wird die Zeit zeigen.
VG Björn (aus eigentlich Block 27)
Ich bin von allen Neuzugängen überzeugt. Top Transferpolitik.
Heute war viel mehr drin! Warum kommt die Mannschaft gegen tiefstehende Mannschaften nicht an? Warum findet Nagelsmann keine geeignete Taktik? Es ist zum Ausrasten
Corona kotzt mich einfach nur noch an. Diese Saison werden wir nicht mehr ins Stadion können, aber immerhin kann man sich wohl ein Stück Stadion kaufen. Wenn RB wirklich Stühle aus B verkauft, schlage ich zu.
Mich wundert es aber, weswegen nicht schon viel mehr Profis positiv getestet wurden. Leben die wirklich so abgeschottet?
Bei Bayern sind es nun zwei und ich bezweifle, das diese keinen Kontakt zu den restlichen Spielern hatten.