Den Teufel in die Hölle schicken

Aufstiegsträume und Planungen um eben diesen Aufstieg zu Feiern, Fanhymnen, Trainergerüchte und die Hoffnung, dass man nach den zuletzt sehr durchwachsenen Leistungen gegen Kaiserslautern endlich wieder sieht, weshalb RB Leipzig zum Saisonende mindestens auf Platz 3 stehen wird: In Leipzig und rund um Rasenballsport wurde es auch in der letzten Woche nicht langweilig.

Während man in München (bei den Roten und nicht bei den Weiß-Blauen) derzeit die Feierlichkeiten zur Meisterschaft (okay rein rechnerisch kann Dortmund noch Meister werden, aber glaubt da noch jemand dran?) vorbereitet, fürchtet man sich in Leipzig vor einer drohenden Relegation. 2 Spiele, die eine ganze Saison entscheiden können und auch zu diesen 2 Spielen wäre die „ganze“ Fußballnation gegen uns. Gegen uns sind zum Topspiel in Kaiserslautern auch die roten Teufel, aber das ist hingegen normal. Der Zwölfte der Tabelle spielt sicherlich nur noch für die Fans. Der Aufstieg wurde deutlich (21 Punkte bis Platz 3) verpasst, aber nach den letzten Spielen (0:1 in Bielefeld, 0:0 gegen Karlsruhe und 2:0 gegen Sandhausen) sind es inzwischen auch 10 Punkte bis Platz 16. Das Kaiserslautern im Gegensatz zu RB Leipzig Sandhausen bezwingen konnte, ist keinesfalls ein Zeichen von fehlender Klasse von RBL, aber wieso konnte man gegen Sandhausen nicht gewinnen und was muss sich ändern, damit man auf dem Betzenberg bestehen kann?

In der Hinrunde verlor RB Leipzig vor heimischer Kulisse überraschend 2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern und in der letzten Saison trennten sich beide Mannschaften 0:0 beziehungsweise 1:1. Damit die Statistik wieder einigermaßen annehmbar aussieht, muss also mindestens ein 2:0 Sieg gegen die roten Teufel her. Damit das gelingt, muss man sich anders, als im Spiel gegen Sandhausen präsentieren. Nachdem man in Düsseldorf mit einer sehr guten zweiten Halbzeit (Endstand 1:3) drei Punkte nach Leipzig mitnehmen konnte, verspielte man das gute Polster auf Platz drei aufgrund von fehlender mannschaftlicher Stärke und Abstimmung am vergangenen Spieltag. Drei Punkte vor Nürnberg (Platz 3) und vier Punkte hinter Freiburg ist die Angst gerechtfertigt, dass man noch auf den Relegationsplatz abrutschen könnte. Aus den letzten fünf Spielen holten die Rasenballer 6 von möglichen 12 Punkten, verloren ihren Platz an der Sonne und zeigten vor allen eine sehr unangenehme Eigenart: Eine Halbzeit wird teilweise katastrophal verschlafen und in der anderen spielt man richtig gut auf. Gegen Bochum reichte dieser Mischmasch, aber gegen Nürnberg sah man hingegen alt aus. Sandhausen spielte zudem gegen RB Leipzig extrem clever und die Hausherren wirkten verunsichert und unkontrolliert. Geht im Saisonendspurt etwa die Luft aus? Wird der große Traum von Liga 1 auf der Zielgeraden verspielt? Okay so tragisch muss man es nicht darstellen: Platz drei ist sicher und wieso sollte man in der Relegation nicht gegen (derzeit) Werder Bremen bestehen können? Dieses Duell wäre auch das Wiedersehen zwischen Davie Selke und seinem alten Verein, aber solch ein Wiedersehen haben wir auch im Spiel gegen Kaiserslautern. Willi Orban kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück und noch immer haben nicht alle „Fans“ diesen Wechsel verkraftet. Mit „Dead or alive“ Plakaten wird in Kaiserslautern nach Orban gesucht und auch sonst weht mal wieder ein starker Gegenwind. Das Fritz-Walter-Stadion strahlt mit seiner Kapazität von fast 50’000 und den begeisterungsfähigen Publikum eine einnehmende Atmosphäre aus. Das Montagsspiel wird vielleicht nicht fußballerisch ein Spektakel (denn dafür müssen die jeweiligen Mannschaften sorgen), aber zumindest ist es eine brisante Partie, die vorentscheidend sein kann. Sollte RasenBallsport Leipzig nicht siegreich nach Leipzig zurückkehren können, wäre auch Platz zwei in Gefahr, aber vielmehr müsste man sich fragen, ob die Mannschaft schon reif für den Aufstieg ist. Die Fans fiebern ihm entgegen und auch den Spielern dürfte dieser Meilenstein nicht egal sein, aber vielleicht lähmt der Gedanke etwas historisches zu schaffen doch zu sehr? Wie viel können wir als Fans noch geben, um die Mannschaft noch mehr zu unterstützen? In den letzten Wochen überzeugten nicht nur die Spieler nicht immer, sondern auch auf den Rängen muss man sich fragen, ob man immer alles für den Verein gegeben hat. Die letzten vier Spiele sind wohl die wichtigsten in der noch jungen Vereinsgeschichte (Das wird man wohl noch öfters sagen können) und damit unser Traum von Liga 1 lebendig bleibt, muss eine Steigerung im Vergleich zum Spiel gegen Sandhausen her.

Mit Bastian Dankert ist der Schiedsrichter des Topspiels ein eher unbekannter Mann. Spiele mit RB Leipzig Beteiligung pfiff er erst 2 (Die Hinrundenniederlage von RB Leipzig gegen St. Pauli und in der Regionalliga das 0:0-Unentschieden in Lübeck), aber in dieser Saison überzeugte er durch eine klare Linie.

Diese klare Linie hätte man sich auch von der Fanbasis von Kaiserslautern gewünscht, aber diese pushen das Spiel unnötigerweise auf ein unangenehmes Level. Hier müssen wieder einmal die Fans von RasenBallsport Leipzig zeigen, dass sie mit Anfeindungen souverän umgehen können und immer wissen, dass unbedingter Support immer zu priorisieren ist.

Für Leipzig. Für RB. Für rot-weiße Fankultur.

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